25.10.2013

Heute: YourRate GmbH und Christoph Preuß von der Euroweb

Gestern habe ich noch über die youCom gelacht, doch das, worüber ich heute schreibe, ist in meinen Augen ein so großer Betrug, dass mir das Lachen zunächst einmal im Hals stecken geblieben ist.

Der in Leipzig wegen Betruges angeklagte Christoph Preuß (der sich - wohl mit finsterer Absicht "Christoph Preuss" schreibt) steckt offenbar auch hinter der YourRate GmbH - obwohl er auch das zu verstecken sucht.


Was an diesem Impressum auffällt, ist zunächst einmal, dass die Nummer des Handelsregisters falsch angegeben ist. Korrekt ist HRB 75242. Ich denke, das ist Absicht.

Beim AG Köln findet sich dann unter der korrekten Nummer der folgende Eintrag:


Christoph Preuss a.k.a. Christoph Preuß steckt also da drin, wo jetzt Jan Wittig drauf steht.


Und? Was tut diese Firma?

Oh. Die veröffentlicht "Erfahrungberichte". Darüber schreibt die Firma "YourRate" des von der Euroweb bekannten Christoph Preuß:
"YourRate zahlt für jeden verfassten Erfahrungsbericht eine Aufwandsentschädigung."
...
"Du hältst dich an unsere Zeitvorgaben"
und
"Diffamierende und inhaltlich falsche Erfahrungsberichte werden nicht veröffentlicht."

Für mich klingt das danach, dass die "YourRate" des Christoph Preuß zahlenden Kunden (laut Preisliste fast 400 Euro "Setup" und bis zu knapp 300 Euro, sicher netto - also zz. 19% oder mehr Prozent USt. monatlich) nette und positive Bewertungen verkauft. Sicherlich nur im "4-Jahrespaket".

Die Definition des Christoph Preuß für "diffamierend" kenne ich. "Diffamierend" aus Sicht des Christoph Preuß (a.k.a. Christoph Preuss) ist, genau das habe ich schriftlich von seinem ebenfalls oft lügendem Anwalt Phillip Berger, die in seinem Fall oft unschöne Wahrheit. Die von mir veröffentlichte zum Beispiel.

Vor dem LG Kassel versicherte Christoph Preuß an Eides statt, die Euroweb Internet GmbH veröffentliche auch negative Erfahrungsberichte. Diese Versicherung an Eides statt war erweislich und vorsätzlich falsch - doch die Staatsanwaltschaft lehnte die Aufnahme eines Verfahrens ab, denn nach deren Ansicht droht dem Christoph Preuß eine so empfindliche Strafe, dass er sich bessern werde

... woran ich nun wieder nicht glaube.

Das, was ich glaube, ist das der Christoph Preuß jetzt vom Betrüger zum Oberbetrüger werden will. Einem solchen der anderen Betrügern - gegen Geld - (vermeintlich!) dabei hilft,  positive Bewertungen zu bekommen um so den weiteren Betrug effektiver zu gestalten oder überhaupt erst zu ermöglichen.

Eines der Bewertungsportale, mit denen Christoph Preuß zusammenarbeitet und sogar via Euroweb zu 25% beteiligt ist, ist "geprueft.de"

Dort fallen die extrem vielen und ausschließlich höchst positiven Bewertungen für die Euroweb auf:


Obwohl sich die Euroweb mit ca. 3000 Kunden vor Gericht gestritten haben dürfte (die Zahl von über 2000 Verfahren vor dem AG Düsseldorf ist "amtlich") und obwohl sehr wahrscheinlich ein noch deutlich höherer Anteil der Kunden sich durch falsche Versprechen - wie die angeblich kostenlose Gestaltung einer Webseite - abgezockt fühlen dürfte, finden sich auf "geprueft.de" keine negativen Bewertungen der Euroweb. Gerade auch nicht zum beschissenen Preis-Leistungsverhältnis und auch nicht zu den Lügen der "Vertriebsbeauftragten".

Bildschirmfoto: Das "YouRate-Prinzip" ist, dass bezahlte Bewerter zahlende Kunden bewerten.
Wie "ehrlich" werden diese Bewertungen wohl sein?

Gleiches gilt für andere Töchter des Euroweb-Konzerns. Da "dreht" der Christoph Preuß wohl "das ganz große Rad" und alle Töchter der Euroweb sind Referenz-"Kunden" von YouRate, dass der Christoph Preuß dann auch gleich von der eigenen Webseite "geprueft.de" bewerten ließ:


Indes muss ich nicht zum Augenarzt. Eine ganz kurze Websuche ergab:


Der Augenarzt heißt also Gerret Brief und ist außerdem ein Euroweb-Kunde. Wieso sollte der der sich "D. Brief" nennen? Ich denke deshalb begründet, diese Bewertung ist glatter "Fake"! Und wenn diese einer ist - was, bitte, ist dann der Rest?

Die Euroweb verspricht Kunden gegen positive Bewertungen einen angeblichen Preisnachlass von mehreren tausend Euro. Auch der Augenarzt "G. Brief" aus Dortmund ist auf diese Lüge hereingefallen. Übrigens sogar Rechtsanwälte. (So weit zur besonderen Stellung von Juristen...)

Doch das ist nicht genug.

Der YourRate ist es gelungen durch PR-Meldungen sogar die Presse überrumpeln:


Bei der Durchsicht fällt auf, dass der "Focus" und der "Stern" über "YourRate" in einem Artikel (der sich mit facebook befasst!) nur einen Satz schrieb:
"YouGov befragte für die Erhebung im im Auftrag des Bewertungsportals Yourrate.com 1080 Internet-Nutzer im Alter über 16 Jahren."
Da hat sich der Focus und der Stern aber "ganz gewaltig" mit der Firma "YourRate" auseinander gesetzt als er bekannt machte, dass die eine Telefonumfrage bei 1080 Personen in Auftrag gab. Ich halte es für bedenklich, sich wegen dieses Satzes mit dem Logo des Focus und des Sterns zu schmücḱen und zu behaupten, man sei aus dem Focus und dem Stern "bekannt". Ich denke, an sowas erkennt man des Pudels wahren Kern: Hier wird die eigene Bedeutung offensichtlich tatsachenwidrig überhöht und das ist immer als negativer Hinweis auf die eigene "Ehrlichkeit" zu verstehen.

Darüber hinaus fällt auf, dass der in übrigen Medien veröffentlichten PR-Bericht noch aus Zeiten stammt, als ein gewisser Manuel Mattern noch Geschäftsführer war:

Bildschirmfoto: Bewertung der YouRate auf gepueft.de
Ich vermute jetzt mal, der Manuel Mattern ist jener "Geschäftskunde M.M.", der hier vorführt, wie man eine vorgeblich "authentische" Bewertung einstellt. Ob er auch 10 Euro (wohl das YourRate-Äquivalent zu den 30 biblischen Silberlingen) bekommen hat?

Derselbe Manuel Mattern war übrigens auch mal GF der youCom GmbH und machte also auch in "Reputation Mangement". Vor Christoph Preuß, der sich mal rufbewusst und also absichtlich falsch mit "ss" und nur noch selten korrekt mit "ß" schreibt und wohl just immer dann, wenn er sich selbst falsch mit "ss" schreibt oder schreiben lässt, auch die Handelsregisternummer falsch, also mit "HR" statt "HRB" angibt:
Bildschirmfoto: Chef des SEO-Anbieters Euroweb, Christoph Preuß, betreibt ANTI-SEO und will nicht gefunden werden. Nicht unter seinem Name Preuß und auch nicht im Handelsregister.
Doch jetzt lese ich mal die Pressemeldung der YourRate GmbH des "Geschäftskunden M.M.":

"Das Problem gekaufter oder falscher Bewertungen im Internet möchte die Website YourRate mit einem ungewöhnlichen Verfahren angehen"
... schreiben die Zeitungen die PR-Meldung von "M. M." stumpfsinnig ab. Christoph Preuß war damals noch nicht Geschäftsführer. Doch spätestens jetzt geht es - für mich das recht eindeutig - gerade darum, falsche Bewertungen zu kaufen und zu verkaufen. Ein Zubrot für im Lügen trainierte Euroweb-Außendienste? Wie auch immer, es ist ein "ungewöhnliches Verfahren", ja sogar eine "ganz besondere Art" das Problem "anzugehen", wenn man es selbst mit vergrößert - und das ist genau das, was hier zweifelsfrei geschieht.

Und das ausgerechnet "geprueft.de" (das der Euroweb gleich mal mit gehört) die zum Dunstkreis des Euroweb-Geschäftsführers Preuß gehörende "YouRate.com" so gar positiv bewertet halte ich für das deutlichste Zeichen, dass meine Vermutung - nämlich dass es hier um ganz gezielt um Falschbewertungen geht, auch eine nicht mehr wegzulügende Tatsache ist!

Ich muss jetzt also auch davor warnen, dass in folgenden Bewertungsportalen solche gekauften Bewertungen auftauchen:


denn außer geprueft.de - dessen Ruf wegen der positiven Bewertung des Anteilseigners Euroweb "tief im dunkelsten Arsche" sein dürfte - sind auch andere Dienste betroffen. Bei "Qype" findet sich dann aber auch folgende Bewertung:
"Bei yourrate schreiben Privatpersonen ihre Meinungen zu verschiedenen Geschäften, Firmen, Produkten und Internetpräsenzen. Da Yourrate diese Bewertungen vergütet, ist es gut möglich, dass nicht jeder Erfahrungsbericht tatsächlich authentisch ist und nicht nur wegen des Geldes geschrieben wurde."

Juristisches:

Ein möglicherweise mit der YouRate GmbH geschlossener Vertrag könnte sittenwidrig und ergo so bindend wie Spielschulden sein. Der Vertragsgegenstand ist wohl letztendlich die Eintragung vorsätzlich falscher, den Vertragspartner lobender Kommentare:
"Wird werbliche Kommunikation von Unternehmen (oder deren Agenturen) bewußt verschleiert, indem man Dritte gesteuert dazu bringt, unter dem Deckmantel vermeintlich privater und unbeeinflusster Aussagen, Werbebotschaften in die Welt zu tragen, so ist das auch nach deutschem Recht als Verstoß gegen § 4 Nr. 3 UWG wettbewerbswidrig.
schreibt Rechtzweinull.de
"Unternehmen, die auf diese Art und Weise Bewertungen erwerben drohen:
  • Abmahnungen von Verbrauchgerschutzzentralen, sowie Mitbewerbern. In deren Folge müssen die Unternehmen sich zur empfindlicher Vertragsstrafe bei Wiederholung und Übernahme der Anwaltsgebühren verpflichten (ca. 1.000 – 1.500 Euro kosten.) Und ich bin mir sicher, dass Unternehmen, die sich redlich um Bewertungen bemühen, hier sofort gegen Wettbewerber vorgehen werden.
  • Ausschluss von den Bewertungsplattformen."
schreibt Rechtsanwalt Zwenke über YourRate

Das bedeutet aber auch, ein solcher, auf die Täuschung Dritter gerichteter Vertrag ist sittenwidrig und deshalb von Anfang an nichtig. Besonders vorsichtig sollten Firmen sein, die auch in den USA tätig sind. In den USA steht auf eine solche "Nummer" sogar richtig viel Knast, dort ist das eine Straftat. Kunden der YourRate GmbH rate ich also von Reisen ins Ausland ab. Jedenfalls sollten diese vorher prüfen, ob das Kaufen positiver Bewertungen im Reiseland und den Transitländern eine Straftat ist. Das gilt wohl besonders für den auf der Webseite von YourRate genannten "Frank Appel (GF Deutsche Vorsorge Zentrale)" - der ja, das Wort "Zentrale" beweist das, einen gewissen Hang zur bombastischen Überhöhung der Bedeutung seiner sicherlich eher kleinen Firma zu haben "scheint" - und der die YourRate so gar "authentisch" lobt:
"Zu Anfang war ich mir nicht sicher, ob Eure Dienstleistung etwas für unsere Geschäftspartner erwirkt … aber, probieren geht über studieren. Klasse Service, einfach mal eine neue Idee der Dienstleistung … weitermachen"
Dessen Adresse? Laut Impressum auf deutsche-vorsorge-zentrale.de ist das die selbe wie die der YourRate GmbH selbst:
"Deutsche Vorsorge Zentrale
Kalscheurener Straße 19
50354 Hürth"

Der brauchte wohl auch dringend die 10 Euro! In den USA würde die Staatsanwaltschaft schon wegen dieses Faktes nicht mehr mit den Füßen scharren sondern überlegen warum ein Kautionsantrag abgelehnt werden soll.

Ein letzter Blick auf den Firmenname

Das englische Wort "rate" kann man auch mit "Puls" übersetzen. Ich denke, der Puls des Christoph Preuß a.k.a. Christoph Preuss dürfte beim Lesen dieses Artikels gestiegen sein und jetzt lache ich doch.

Über seine doch recht verzweifelt wirkenden Bemühungen.

12 Kommentare:

Problembärdompteur I. hat gesagt…

Ein möglicherweise mit der youRate GmbH Vertrag könnte sittenwidrig und ergo so bindend wie Spielschulden sein.

Hmmm. Handeln denn nicht beide Parteien in diesem Fall sittenwidrig? Die eine als Auftraggebende und die andere als Ausführende eines UWG-Verstoßes?

Meiner Ansicht nach sind nicht die Vertragspartner der "YourRate" schutzwürdig, sondern die Mitbewerber derjenigen, die sich so dummdreist in den siebten Himmel loben lassen!

Problembärdompteur I. (der Erste) hat gesagt…

irgendwie gewinnt man immer mehr den Eindruck, das einzig ehrliche Geschäft des Herrn Preuß/Preuss ist das, das er ab und an hinter sich läßt.

Anonym hat gesagt…

"irgendwie gewinnt man immer mehr den Eindruck, das einzig ehrliche Geschäft des Herrn Preuß/Preuss ist das, das er ab und an hinter sich läßt."

Was ist den ehrlich daran, dass er ständig behauptet, seine Scheiße sei Gold?

. hat gesagt…

Das war noch gar nichts. Morgen um 09:00 Uhr gibt es richtig "Prügel"!

Anonym hat gesagt…

Vielleich interessiert sich ja die Wettbewerbszentrale für das Geschäftsmodell der YourRate GmbH.

Anonym hat gesagt…

"Die Bewertung verteilt YourRate auf ausgewählte Bewertungsportale."
Quelle:
http://www.euroweb.de/blog/bewertungsportale-im-ueberblick

"YourRate bringt und Unternehmen und Bewerter zusammen"
Quelle:
http://www.euroweb.de/blog/bewertungen-im-internet

Anonym hat gesagt…

"Sitzverlegung von Hürth (bisher Amtsgericht Köln HRB 75242) nach Düsseldorf"
Quelle:
yourRate GmbH

Anonym hat gesagt…

"Sitzverlegung von Hürth (bisher Amtsgericht Köln HRB 72676) nach Düsseldorf"
Quelle:
youCom GmbH

Anonym hat gesagt…

" ***** Die Euroweb Stiftung wurde ...
**** Agnello ... Durch einen Freund an der Uni und yourrate fand ich ...
***** Yourrate ist ein neues StartUp"
Quelle:
yelp ... Profil von Mybrute A.

Anonym hat gesagt…

"Internet Media fordert konstruktive Kritik"
Quelle:
http://internet-media.com/at/ueber-uns/zertifikate/top-dienstleister-2013

Konstruktive Kritik bekommen die doch schon in diesem Blog hier.

Anonym hat gesagt…

"Euroweb Internet GmbH
...
Die Gesellschaft hält die folgenden Anteile an anderen Unternehmen Anteil am Kapital in %:

Business Online GmbH, Leipzig 100
Web2Walk GmbH, Berlin 100
Webstyle GmbH, Berlin, mit der Tochtergesellschaft: 100
Webstyle Design GmbH, Berlin 100
Ruhrgebiet Online Services GmbH, Düsseldorf 100
WN Online Service GmbH & Co. KG, Münster, mit der Tochtergesellschaft: 50
WN Online Service Verwal- tungs GmbH, Münster 50
youCom GmbH, Düsseldorf, mit der Tochtergesellschaft: 100
yourRate GmbH, Düsseldorf 78
Internet Online Media GmbH, Düsseldorf, mit den Tochtergesellschaften: 100
Internet Online Media AG, Zürich/Schweiz** 100
Viscomp OOD, Bulgarien 80
Euroweb Internet GmbH, Salzburg/Österreich**, mit den Tochtergesellschaften: 100
Web2Walk GmbH, Salzburg/Österreich** 100
Internet Online Media GmbH, Wien/Österreich** 100
Euroweb Internet AG, Zürich/Schweiz** 100
Euroweb OOD, Bulgarien 90
...
Düsseldorf, den 27. Februar 2015"

via:
bundesanzeiger.de

Anonym hat gesagt…

"Yelp war gegen die Plattform YourRate vorgegangen, die Unternehmen angeboten hatte, bezahlte Bewertungen auf Yelp produzieren zu lassen. Diese Bewertungen basieren in der Regel nicht auf tatsächlichen Erlebnissen, sind also gefälscht, und obendrein noch Schleichwerbung, da YourRate nie offengelegt hat, dass die Beiträge bezahlt wurden. Das Gericht hat unserer Klage in vollem Umfang stattgegeben und YourRate u.a. dazu verurteilt, seine Praktiken mit Bezug auf Yelp einzustellen."
Quelle:
https://www.yelpblog.com/2015/06/yelp-kampft-erfolgreich-fur-verbraucherschutz-und-transparenz

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