02.12.2014

Amtsgericht Leipzig spuckt den Referenzkundemasche-Betrügern der Bitskin GmbH in die Suppe

Ein gar leckeres Abzock-Süppchen haben sie am Köcheln - so dachten die Euroweb-Nachahmer von der "Bitskin GmbH" des Karsten Spieß, Alt-Moabit 59-61, 10555 Berlin. Doch das AG Leipzig sah scharf hin und dachte sich ganz anderes: Es lehnte die Klage der Abzocker mit Urteil vom 26.11.2014 ab. Grund: Es sieht in der Vertragsgestaltung der Bitskin GmbH keinen wirksamen Vertragsschluss. Es bestünde ein Einigungsmangel gemäß § 154 Abs. 1 BGB. In der Begründung führt das Gericht aus, dass Leistungspflichten der Bitskin in dem verschleiernd mit "Partnervereinbarung / Investitionsprogramm" überschriebenen Vertragsformular „im Dunkeln“ bleiben. Die nur mit „NM Partner“ umschriebene Leistungsbestimmung sei selbst unter Einbeziehung der AGB „inhaltsleer“. Dabei sei es bedenklich, dass der eigentliche Vertragsinhalt in AGB ausgelagert würde, die nur in winzigem Schriftgrad abgedruckt werden. Vertragspartner würden nicht erwarten, dass der eigentliche Leistungsinhalt dort abgedruckt würde. Auch die Frage, ob die Referenzkundenmasche arglistige Täuschung ist, bejahte das Gericht entsprechend den neueren Gerichtsentscheidungen dazu ausdrücklich. Die Vertragsgestaltung bei welcher die Käufer die "Katze im Sack kaufen" und sich vier Jahre lang an einen auffällig teuren Vertrag binden verstoße zudem gegen das Rechtsprinzip von Treu und Glauben (§ 242 BGB).

"Bitskin kann gegen das Urteil Berufung einlegen." - schreibt RA Stefan Musiol - für mich klingt das wie "Komm doch! Hol Dir noch eine ab!"

Und so ist es auch. Selbst wenn in der theoretisch möglichen Berufung das Landgericht nicht auf den Einigungsmangel erkennt wird es diese voraussichtlich wegen der arglistigen Täuschung oder wegen der im dunklen Sack kläglich miauenden Katze zurück weisen.

Und für diese allfällige Watsche will die Bitskin wohl eher nicht auch noch die andere Backe hinhalten.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Und für diese allfällige Watsche will die Bitskin wohl eher nicht auch noch die andere Backe hinhalten.

Willste auch eine Watsche? Oder auch zwei?

. hat gesagt…

"Willste auch eine Watsche? Oder auch zwei?"
Nun wein doch nicht, Du armes Kerlchen...

Anonym hat gesagt…

Fastix, schreib doch mal was über die Pro-Abzock-Spammer der PC Welt. Diese haben im Zusammenhang mit ihrer Weihnachtskalender Kampagne einen Usenext-30-Tage-Testaccount hinter der heutigen Tür. Siehe dazu auch http://www.usenext.de/pcwelt

Dieses Magazin hat anscheinend noch zu viele Leser. o.O

Anonym hat gesagt…

"Nun wein doch nicht, Du armes Kerlchen..."

Mönsch, Fastix. Das ist doch eh wieder nur ein kleiner Fisch, der seine Verzweiflung darüber zum Ausdruck bringt, das bei dessem Arbeitgeber das Weihnachtsgeld für die geringqualifiziertesten Kaffeeholer ohne Vorankündigung gestrichen wurde...

Anonym hat gesagt…

Welches Weihnachtsgeld? Ich war zwar nur kurze Zeit dabei, aber aus der Zeit weiß ich, das dort weder Weihnachts- noch Urlaubsgeld oder sonstige Gratifikationen gezahlt werden. Die Leute, die da arbeiten sind leider ganz arme Würstchen, die den Launen des sogenannten Chefs ausgesetzt sind...

Anonym hat gesagt…

Fake Einträge von Bitskin wohin man sieht. Ich kannte jemmand, der dort mal gearbeitet hat. Die "Webdesigner" erhalten einen Lohn, bei dem jeder Kauflandkassierer mehr verdient. Die Fluktuation ist sher hoch und der Erfolgsdruck in der Firma macht jeden Mitarbeiter zum Konkurrent. Wer noch nicht dort gekündigt hat, ist nur noch dort weil er Schulden hat oder auf das Geld angewiesen ist.

Am Telefon gibts nen 30 seitigen Gesprächsleitfaden - mit Kompetenz hat das nichts zutuen. Mein Kumpel hatte keine Ahnung von Web oder Websiten. Da gibts nen kleinen einwöchigen Kurs und fertig isses.

Die VEtriebler werden dazu gedrängt, dass der Kunde sich das nicht überlegen soll - er MUSS am selben Tag den Vetrag unterschreiben.

Ich habe den Gesprächsleitfaden gelesen - er ist kackfrech gelogen! Es ist die Rede von Referenzen, von kostenloser Website, etc....Wenn der Vetriebler dann vor Ort ist, kommt der Hammer....aber das sind ja nur die Betreibungskosten, an dem sich der Kunde beteiligen soll. Nur zu Info: Betreibungskosten für eine Website sind wenige Euro im Monat. Da Bitskin scheinbar selber hostet senken sich die Kosten auf Cent-Beträge im Monat.

Das Design ist im Photoshop gemacht. Die Referenzen auf der Homepage von Bitskin sehen erstmal nicht schlecht aus, aber das sind vielleicht 50 Homepages voon über tausend, die Bitskin macht. Ausserdem (ich bin Webdesign-Profi) ist das ganze nicht responsive sondern als festes Layout vorgesehen (alles andere würde die Kosten wieder steigen lassen). Das bedeutet, dass sie die Homepage in ein bis zwei Jahren wegschmeißen können, da die Handynutzung schon dieses Jahr über 60 Prozent aushmachen und die Seiten eben nicht für das Handy optimiert sind.

Aber mobile Websiten macht Bitskin natürlich auch - die Kosten natürlich Extra!

Ganz ehrlich: Die Leute, die auf Bitskin reinfallen, haben es nicht anders verdient. Wer dem Kunden mit Ehrlichkeit und kompetenter BEratung gegenübertritt zieht den Kürzeren. Die Kunden wollen belogen werden, machen ja auch alle. Im Fall von Bitskin ist aber irgendwie alles ne Lüge.

Auch die Preis der Homepages befinden sich (für das gebotene) jenseits von Gut und Böse. Bitskin geht hier auch auf Dummfang. Zum Vergleich: Bei mir kostet eine responsiv Website ca. 2,5K. Bei Bitskin dreimal soviel (ohne Handyoptimierung)

so, dass dazu.

Und die ganzen Beiträge hier von wegen: Bitskin is doch toll und kompetent....das sind m.M. nach alles Bitskin Mitarbeiter oder Leute die überhaupt keinen Vergleich und Ahnung haben und sich von den Bitskin Vertrieblern das Blau vom Himmel erzählen lassen.

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