14.03.2015

Euroweb - Extreme Geschäftsrückgänge belegen: Abzocke ist nicht nachhaltig

Das wird die kreditgebenden Banken sicher interessieren: Die Rohergebnisse der Euroweb Internet GmbH brachen seit 2010 systematisch zusammen - stark sinkende Zahl von Neuverträgen.

Die Euroweb Internet GmbH meldet folgende Rohergebnisse:
  1. : 18.597.382,00 €
  2. : 18.311.995,12 €
  3. : 17.139.829,56 €
  4. : 14.379.104,71 €
Grafik: Absinken der Rohergebnisse der Euroweb Internet GmbH, Entwicklung seit 2010

Ein solcher Zusammenbruch des Rohergebnisses von ca. 23% ist, weil die Euroweb ein Massengeschäft betreibt, höchst bedenklich. Zwar gelang es der Euroweb durch sinkende Kosten (vor allem bei "Personal" und "sonstige betriebliche Aufwendungen") und auch einer gewissen Verlustminimierung bei einigen, praktisch stillgelegten  Tochtergesellschaften noch einen Gewinn aus dem Unternehmen herauszuquetschen, aber die Umsatzrückgänge wirken wegen der offensichtlich stark sinkenden Zahl der neu abgeschlossenen 4-Jahresverträge auch in die Zukunft und so ist, je nach Position, zu befürchten oder zu hoffen, dass das Geschäftsmodell zusammenbricht. Immerhin ist lässt der enorme Zusammenbruch des Rohergebnisses die Vermutung zu, dass deutlich weniger Neuverträge abgeschlossen wurden. Und diese "Cash-Cows" fehlen in naher Zukunft.

Zwar meldet die Euroweb für das Jahr 2013 tatsächlich noch einen Minigewinn, der scheint aber zum größten Teil darauf zurückzuführen zu sein, dass einige derer Töchter (z.B. die Webstyle GmbH) den aktiven Betrieb völlig einstellten (keine Mitarbeiter, kein Bankguthaben...) und dadurch relativ hohe Gewinne aus den alten 4-Jahres-Verträgen realisierte. Die brechen natürlich bald weg, denn viele Kunden der Euroweb-Konzernität sind wegen des übermäßig überzogenen Preises verärgert, fühlen sich abgezockt und betrogen und es ist nicht zu erwarten, dass diese sich - jedenfalls nicht ohne erneute Täuschung - auf eine Verlängerung der Verträge einlassen.

Für das Jahr 2014 scheint sich das Problem noch zu verstärken:

Die Neugründung der Euroweb Deutschland GmbH, welche sich verschämt als "EW Deutschland" meldet, zeigt deutlich auf, dass die Geschäftsführung aus den Herren Christoph Preuß, Daniel Fratzscher und Christian Stein sich des Problems der als "kaputt" anzusehenden "Marke" durchaus bewusst ist, aber auch dass die Herren infolge von erheblichen Defiziten (die man in Deutschland leider nicht konkret nennen kann ohne sich trotz erwiesener Wahrheit eine Beleidigungsklage einzuhandeln) nicht in der Lage sind von dem betrügerischen Geschäftsmodell "Referenzkundenmasche" und "Belügen der Gerichte" abzulassen, welches erst zu einer dramatischen Rufverschlechterung und ergo notwendig zu einem Zusammenbruch führt.

Ferner mehren sich mit der Verselbständigung (Ausgründung aller ehemaligen Vertriebsniederlassungen an ehemalige Mitarbeiter) und dem Zusammenschließen dieser ehemaligen Vertriebsniederlassungen zu einer deutlich kleineren Zahl die Anzeichen dafür, dass für die weitaus größte Kostenstelle, den Vertrieb, spätestens seitdem Jahr 2011 immer weniger Mittel aus dem Cash-Flow zur Verfügung stehen. Besonders dramatisch zeigt sich der evidente Abschwung der Neuumsätze auch an Hand der Zahl der Mitarbeiter der Hauskanzlei der Herren Berger und Buchholz, die seit 2010 von 15 auf 5 (nach dem Abgang des Philipp Berger sogar nur vier)  Anwälte schrumpfte und offensichtlich gehalten ist, sich neben dem Euroweb-Konzern endlich auch in nennenswerten Umfang andere Aufträge zu suchen. Die vormalige "Berger Law LLP" jedenfalls war sogar insolvent, was dazu führte, dass diese im Spätsommer 2013 die Geschäfte einstellte, dann an einen bulgarischen Strohmann übertragen wurde - während die Anwälte Berger und Buchholz höchst eilig und ohne jede Vorankündigung(!) umzogen, sodann unter Meidung des Namens "Berger" als "Buchholz und Kollegen" neu firmierten, zwischenzeitlich womöglich sogar als "Küchenanwälte" (von zu Hause aus) tätig wurden.

Mithin zeigt das Beispiel auf, was passiert, wenn sich schlecht ausgebildete  "Vertriebsfuzzis" für hochrangige "Marketingheinis" halten und also der allgemeine Lehr- und Merksatz, nach dem "Marketing etwas ganz anderes als Vertrieb" ist, infolge Ahnungslosigkeit der Geschäftsführung nicht bekannt ist oder infolge dummer Überheblichkeit keine Beachtung findet.

Die Verbindlichkeiten der Euroweb Internet GmbH aus Lieferungen und Leistungen und deren übrige Schulden entwickelten sich wie folgt:

Insgesamt hatte die Euroweb Ende 2013 nach eigenen Angaben 4.581.647,91 € Schulden. Im Gegensatz zu den Umsätzen steigt diese Zahl an, 2012 waren es  4.225.000 €, 2011 nur 2.938.199,60, 2010 sogar nur 1.153.662,52€. Auf Deutsch: Bei einem Rückgang des Rohergebnisses von fast 25% haben sich die Schulden vervierfacht. Insbesondere zahlt die Euroweb offenbar auch Rechnungen deutlich später als früher, denn Ende 2013 betrugen die Schulden aus Lieferungen und Leistungen rund 825.000 €, Ende 2012 rund 490.000 €, Ende 2011 nur 400.000 Euro, Ende 2010 nur rund 312.000 Euro. Im Hinblick auf die gesunkenen Rohergebnisse sind das markante und höchst bedenkliche Zahlen.

Grafik: Schulden der Euroweb. Anstieg seit dem Jahr 2010


Wäre ich die Bank oder Gläubiger der Euroweb, dann würde ich mein Geld wieder haben wollen.

So lange noch welches da ist!

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sa sieht man mal wieder, was die für Sachen erzählen. Erst im Januar hat der Media Präsident Stein vor der gesamten Vertriebsmannschaft behauptet, es sei ein sennsationell und einzigartiges Ergebnis erzielt worden. Das bisher beste Vertriebsergebnis überhaupt.

Oder meinte der damit nur seit Bestehen der Euroweb-Deutschland?

Ich kann diese Geschäftspraktiken nicht nachvollziehen.

Hier gibt es eigenlich nur noch eine Möglichkeit:

Name ändern, neues Vertriebsmodell, Vertriebskosten reduzieren, weg von diesen völlig übertriebenen zu fairen Preisen und vor allem Transparenz bei den Preisen. So ist zwar der Umsatz pro Kunde viel geringer, kann aber bestimmt über die Masse ausgeglichen werden.

Anonym hat gesagt…

Kann man noch aus einem Aasgeier einen Papagei machen?

Das wird wohl nicht mehr funktionieren.

Er wird immer ein Aasgeier bleiben.

Anonym hat gesagt…

Aus dem Geschäftsbericht:
 
"Die Gesellschaft verfügt über ein effizientes Mahnwesen. Durch die Art des Geschäftsmodells kommt es dennoch wegen der hohen Anzahl bestehender Kundenverträge zu den unterschiedlichsten Arten von durch Kunden verursachte Leistungsstörungen. Derartige Leistungsstörungen werden mit Unterstützung eines externen Inkassobüros behoben, so dass sich die sich daraus ergebenden Forderungsausfälle in Grenzen halten. Insgesamt sind Forderungsausfälle in Folge der verstärkten Kundenbetreuung rückläufig."

Die Forderungsausfälle durch die bösen Kunden welche immer wieder Leistungsstörungen verursachen scheinen so immens groß zu sein, da diese mit im speziellen Risikobericht erscheinen. Und das die Forderungsausfälle Rückläufig sind dürfte doch wohl hauptsächlich darin begründet liegen, das sich die vermeintlichen neuen Kunden nicht mehr so einfach über den Tisch ziehen lassen und es dadurch zu weniger Neuverträgen kommt.

Weniger Neukunden = Weniger Forderungsausfälle

Anonym hat gesagt…

Kleine Info am Rande bei Facebook existiert die Seite der Euroweb Group nicht mehr, allerdings nun die Euroweb Deutschland GmbH.

Anonym hat gesagt…

Deswegen nehmen die ja jetzt auch 350€ pro Monat wenn es geht verhandeln darf man nur nach reduzierungs Calls mit dem MC und letztes jahr könnte man das ganze noch für unterste Preisgrenze 169€ haben. Ist wie bei MC Donalds "ich liebe es" muhahahaha Hauptsache die merken es langsam mal und der Preuss wird im April verknackt

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