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14.04.2012

Heute: Die Euroweb vertraut der eigenen Leistung nicht, ein Ordnungsmittelantrag, ein Preisvergleich, viele Lügen

... und wie das alles zusammenhängt.

Bis die einstweilige Verfügung 34 O 5/12 des LG Düsseldorf ihr dieses verbot, warb die Euroweb Internet GmbH damit, dass diese über ein eigenes Rechenzentrum verfüge, in welchem diese die Webseiten ihrer Kunden hoste. Das war gelogen.


Im Verbotsverfahren wurde glaubhaft gemacht, dass die Euroweb, anders als in der Werbung vorgemacht, nicht über ein solches Rechenzentrum verfügt, dass die wenigen Server tatsächlich im Rahmen eines "Colocating" billigst in Bulgarien bei einer Firma "neterra ltd." untergebracht sind. Damit geht eine recht miese Performance einher, weil die Daten eine große Strecke zurücklegen müssen. Auch die Lichtgeschwindigkeit ist endlich - man kann das zum Beispiel sehen, wenn man erstmals die Webseiten der Kanzlei Berger aufruft. Es dauert - wie bei anderen Kunden der Euroweb, der Webstyle oder der WAZ-OnlineService (für die genau das gleiche gilt) - ziemlich lange, bis die Webseite aufgebaut ist. Der Grund dafür ist, dass nacheinander mehrmals Inhalte vom Server geholt werden müssen (erst Webseite, dann CSS-Dateien, dann Grafiken, dann Java-Scripte...) Es wird also ziemlich viel zwischen dem fernen Bulgarien und den Seitenbesuchern hin- und her gefunkt bevor die Seite vom Browser angezeigt werden kann. Das wieder ist nervig für die Kunden der Kunden und steht im krassen Gegensatz zu der Werbung. Wer die Mails an und von den Kunden dann im bulgarischen Rechenzentrum so alles mit liest steht übrigens auch in den Sternen.

Fakt ist jedenfalls, das die Euroweb die eigene, recht miese und den Kunden gegenüber auch zu Unrecht als "zuverlässig und schnell" beworbene "Leistung" nicht für sich selbst nutzt. Eben weil diese auf Grund der großen Entfernung und deshalb langsamen Verbindung nicht wirklich für Kunden in Deutschland geeignet ist. Auch das hat etwas von einer arglistigen Täuschung.

Das, was die Euroweb ihren Kunden zumutet, dass mutet sie sich selbst nicht zu!

Durch das vielfache hin- und her zwischen Bulgarien und Deutschland kommt bei einem Seitenaufruf von Webseiten der Kunden der Euroweb, der Webstyle oder der WAZ-OnlineService bis zu etwa 1 Sekunde an Wartezeit zu stande, die Startseite von "Berger-Law-Duesseldorf.de" brauchte hier bei dem, mehrfach verifiziertem Versuch trotz schnellem DSL 2,2 Sekunden, gelegentlich fast 3,5 Sekunden (in der Grafik unten rechts) zum Laden. Das ist viel zu viel. Und es ist eine Zumutung. Geworben wurde mit aber "schnellen Reaktionszeiten".


Für sich selbst will die Euroweb das also nicht. Das kann ich bweisen: Die IP des Servers des Hosts "www.euroweb.de" ist 176.9.29.241:

und gehört auch zu "Hetzner":

Prüft man mit traceroute, wohin die Datenpakte zu "www.euroweb.de" laufen, dann wird man nicht nur merken, dass es sich um einen Server im Rechenzentrum des bekannten und seriösen deutschen Hosters "Hetzner" handelt, sondern auch, dass diese Verbindung sehr viel schneller ist:

Rund 34 Millisekunden schneller als diejenige zu den Euroweb-Kunden ist die Verbindung zu dem von der Euroweb für sich selbst genutzen Server bei Hetzner. Etwa 20 ms gegen 54 ms! Die Verbindung zu den Euroweb-Kunden braucht also fast drei mal so lange - und zwar wegen der enormen geographischen Entfernung zum wohl "billigsten auftreibbaren Hoster". Die, wie gezeigt, miese Leistung ist da, trotz des teuren Verkaufes, egal:

"Scheiße für Gold vor zu machen ist der Job des Vertriebs!"

Nur lügen darf der eben nicht...

Belogen dürfen sich aber alle Kunden der Euroweb fühlen, denen ja schließlich vorgemacht wurde, sie würden keinen Billigmist sondern eine solide Lei(s)tung bekommen. Das was ich sehe und hier erläutere ist aber geradezu "unterirdisch"!

Zurück zum Verbot, ein eigenes Rechenzentrum zu bewerben


Unter diesen Umständen ist es natürlich sinnlos, einen Widerspruch gegen die Verfügung einzulegen. Denn hätte die Euroweb ein eigenes Rechenzentrum, dann würde diese natürlich den eigenen Webauftritt auch dort hosten. Man stelle sich vor die 1und1 Internet AG würde den eigenen Webauftritt bei Strato oder der Telekom hosten. Das gäbe ein Gelächter wie seinerzeit als (zeitweilig) Inhalte von Microsoft-Webseiten durch den Dienstleister Akamei auf Linux-Servern gehostet wurden.

Gehandelt hat die Euroweb dennoch - und zwar durch eine Auftragslüge

Zuerst einmal hat sie den Niederkrüchtener "Rechtsanwalt" und "Propagandaminister des Euroweb-Reiches und der Webstyle-Kolonie" Philipp Berger in die Spur geschickt, damit dieser (mit Berufung auf ein Mandat!) für sie in Abmahnungen und öffentlich niederträchtig lügt:


Die Euroweb hat und betreibt kein eigenes Rechenzentrum. Die darf also nicht damit werben. Auch nicht "durchaus", sondern "gar nicht"! Punkt!

Da die Euroweb und deren 8 oder 9 verbliebenen Anwälte nicht die Intelligenz aufbrachten, zu bemerken, dass spätestens durch die Aussendung der durch gerichtlichen Befehl verbotenen Lüge über die eigenen Server ein Verstoß gegen die Verfügung vorliegt ist inzwischen ein Ordnungsmittelantrag gestellt worden. Es drohen bis zu 250.000 Euro Geldstrafe oder Haft bis zu 6 Monaten, die am GF Preuß zu vollstrecken ist.



Es ist schon reichlich dumm von den 8 oder 9 Anwälten der Kanzlei Berger und dem Geschäftsführer der Euroweb, dass diese nicht bemerken, dass der Verstoß auch dann begangen wird, wenn die zu unterlassende Behauptung im Auftrag der Euroweb auf Servern begangen wird, die der Euroweb gehören und von dieser verwaltet werden! Und dann auch noch auf einer Site auf der das Euroweb-Logo prangt! Wenn man noch bedenkt, dass der Anwalt Berger im gleichen Artikel schreibt

"unserer Mandantin Euroweb Internet GmbH,40549 Düsseldorf (seit 2001 erfolgreich am Markt tätig und seitdem ständig auf Expansionskurs, erstellt und unterhält für Mittelständler und Freiberufler Webseiten)"
... dann ist klar, dass auch auftragsgemäß geworben wird, der Verstoß ist nicht mehr wegzulügen.

Und diese Dummheit wird vom Gericht auch zu bestrafen sein. 100.000 Euro fürs Staatssäckel in 5 "Tagessätzen" zu je 20.000 Euro sind nach meiner Auffassung nicht unangebracht - insbesondere weil der mit der Lüge beauftragte und um die Lüge wissende Anwalt diesen Mist auch noch in etlichen Presseportalen veröffentlichte.

Und zum zweiten hat die Euroweb durch die selbe Kanzlei - der also die Unwahrheit der eigenen Behauptung definitiv bekannt ist- zuvor den Antrag gestellt, dass mir eine Frist für die Hauptsache (Klage) gesetzt wird. Was die in dem Verfahren anderes wollen als zu verlieren ist mir allerdings ein Rätsel. Aber bei so wenig Intelligenz, wie aus dem Weiterverbreiten einer Lüge auch nach einem Unterlassungsbefehl zu schließen ist, baut man halt auch beliebigen anderen "Scheiß".

Ein Preisvergleich weist auf Arglist hin


Was den Euroweb-Kunden auch nicht erklärt wird: Auf einem einzigen der Server in Bulgarien liegen bis zu ca. 1300 Kundenauftritte. Da teilen sich ganz schön viele die Leistung eines einzelnen Servers. Das bekommt man bei seriösen deutschen Hostern unter 5 Euro im Monat. Mit Traffic, Emails, Backup - denn das sind Selbstverständlichkeiten für welche die Euroweb-Drücker im Verkaufsgespräch einen Preis von 300 Euro vorlügen, den diese dann schulmäßig auf 150 Euro "senken", weil das, so die Lüge, die Euroweb ganz großzügig trage. Auch das ist Arglist - und es ist mir egal, was für gewaltige Filzbrillen manche Richter tragen um das zu übersehen.

Alternatives Angebot eines deutschen Hosters (Variomedia AG) - Deutlich mehr Leistung für einen Bruchteil (1/30) des angeblich gesenkten und von der Euroweb angeblich nur für Hosting, Mails, Backups geforderten monatlichen Betrages. Die Webseiten werden dann auch in Deutschland gehostet. Für 3 Updates müssten nochmals 20-50 Euro je Update, also 60-150 Euro pro Jahr kalkuliert werden... Das Erstellen einer Webseite in dem Umfang und in der Qualität wie jene, für welche die Euroweb vier Jahre lang 150 Euro monatlich verlangt, kostet bei alternativen Anbietern 500 bis 1500 Euro. Das macht also im teuersten Fall:

Alternatives Angebot: 5*48+150*4+1500 Euro
= 2300 Euro über vier Jahre. Bis auf die 5 Euro monatlich praktisch jederzeit kündbar, mit erheblichen Mehrwert gegenüber den von der Euroweb erbrachten "Leistungen". Und anders als bei der Euroweb hat man an der Webseite dann auch noch die Rechte... also nochmals einen erheblichen Mehrwert!

Bei der Euroweb: 48*150+199 Euro:
= 7399 Euro über die Vertragslaufzeit, oder unter Berücksichtigung des Mehrwertes "Rechte", ca. das Vierfache(!) eines am Markt erzielbaren Preises, bei einer Kündigung vor Ablauf von 4 Jahren, selbst am Tag nach Vertragsschluss wird, folgt man dem Wille der Euroweb, kaum etwas erspart - so lange die Gerichte nicht dazwischen funken.

Kein Wunder, dass die Euroweb-Verkäufer tricksen und täuschen! Oder wie es unter "Einwandbehandlung" im Euroweb-Handbuch steht, wenn der Kunde vergleichen will:
"Hier ist die Einwandbehandlung sinnlos. Mit Vergleichen gewinnt man keine Partner."
Dann haut der einfach ab... Lehrbuchmäßig natürlich.

Wie die Gerichte getäuscht wurden und werden

Das angebliche, von der Euroweb als tatsächlich vor Gericht behauptete "Kaufkundenangebot"
, welches bei vergleichbaren Leistungen (aber mit den Rechten an der Webseite) nochmals rund 10.000 Euro teurer ist erweist sich unter diesen Umständen als Mittel zur Täuschung, denn wer dieses, fast 8-fach über einem vernünftigen Marktpreis liegende Angebot kauft, der müsste doch wirklich mit dem Klammerbeutel gepudert worden sein. Bisher hat die Euroweb auch noch keinen Käufer benannt. Ist ja auch schwierig jemanden zu finden der genügend Mutationen aufweist um das Geld mit 4 Händen zum Fenster hinauswerfen zu können. Der Käufer eines solchen Angebotes müsste ja auch "doppeldoof" sein, wenn er ein solch überteuertes Angebot trotz der Möglichkeit eines Vergleiches annehmen würde. Den würde ich zuerst vereidigen lassen und ihn dann fragen, ob er vielleicht geistig behindert sei, ihm dann einfache Rechenaufgaben stellen und ihn danach nach seinen Beweggründen fragen, die schon sehr merkwürdig und wirklich sehr fern der kaufmännischen Vernunft liegen müssen. Etwa so weit weg wie das bulgarische Billighosting von dem bei Hetzner.

Sonstiges:

Soweit übrigens die Euroweb-Tochter Webstyle (ähnliche Preise, Angebote und Methoden) damit wirbt, dass diese ein eigenes Rechenzentrum habe, so ist das auch gelogen.
Und auch die kolportierten "Hochleistungsserver" sind als Begriff sehr dehnbar. Das kann alles mögliche sein - selbst ein normaler, für 299 Euro zu habender Office PC ist heutzutage um ein Vielfaches leistungsfähiger als eine VAX aus den 80ern. Und die durfte man als "Hochleistungsserver" bezeichnen. - Früher! Wenn aber die Webstyle schon hinsichtlich des Rechenzentrums lügt, was werden das wohl für "Hochleistungsserver" sein? Billigst-Kisten mit dem Leistungsvermögen einer VAX würden jedenfalls sehr gut zum tatsächlichen Hosting in Bulgarien passen.
Ach so. Die Euroweb behauptet nicht mehr, diese sei "Marktführer". Hat da etwa jemand klammheimlich eine Verfügung wegen einer weiteren Lüge erwirkt? Der Herr Berger hat nichts berichtet... aber würde er das tun? Wohl nicht. Das wäre ja keine Werbung für die Firma, von der er praktisch sein ganzes Anwaltsleben wirtschaftlich abhängig ist.

4 Kommentare:

Karl Knall hat gesagt…

Vergessen Sie bitte nicht, das Lichd in Ihrem Arbeitszimmer auszumachen, wenn Sie von der Polizei abgeholt werden!

. hat gesagt…

@Karl Knall: Wenn Du den herrn Preuß schon auf Euroweb-Explain nicht mehr solche Hinweise geben kannst, dann erreichst Du den Herrn Preuß über diesen Blog erst recht nicht.

Ich habe ja sogar den Eindruck, dass der Herr Preuß nicht mal mehr zu "erreichen" ist, in dem man ihm einen Gerichtsbeschluss zustellt, in dem steht, was er zu lassen hat.

Hat offenbar die falschen Berater. Dich?

. hat gesagt…

Nachricht an die Freunde des Karl Knall

Ich denke, die Euroweb und die Kanzlei Berger werden es wohl besser unterlassen, dass unter

"Wie die Gerichte getäuscht wurden und werden"

stehende unüberlegt zum Gegenstand eines Verfahrens zu machen.

Ich würde nämlich an deren Stelle auch diesen Prozess nicht verlieren wollen.

Anonym hat gesagt…

Ich habe das jetzt so verstanden:

Fakt 1)
Die Euroweb hat kein eigenes Rechenzentrum.

Fakt 2)
Es gibt eine einstweilige Verfügung, die der Euroweb das Bewerben eines eigenen Rechenzentrums verbietet.

Fakt 3)
Der Anwalt Berger veröffentlicht mit einem Mandat (=Auftrag) der Euroweb dass diese mit einem eigenem Rechenzentrum werben dürfe?

Philipp Berger ist lau Webseite "Ihr Ansprechpartner im Medien-, Inkasso- und Wettbewerbsrecht"

Muss man die fällige Geldstrafe nun bei ihm kassieren oder kann man sich direkt an die Euroweb wenden, die dann wieder beim Anwalt kassiert - wegen der bei der Vertretung zu Ihrem Nachteil durch den Anwalt infolge grober Fahrlässigkeit oder gar Vorsatz erfolgten Rechtsverletzung?

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