21.02.2013

Euroweb: Nachgeschaut und Nachgerechnet

Vor einigen Tagen habe ich ja schon berichtet, dass die Euroweb Internet Verluste macht. Heute nun bin ich den Umständen auf die Spur gekommen, welche diese Verluste bedingen.

Um es vorweg zu nehmen, es sind die Vertriebskosten.

Zunächst die Tabelle:

Tarif: Premium 2010










Gericht AG Halle

AG Waldbröl
Vertragsabschluss Februar 2010

April 2010
Anschlussgebühr 199

199
Laufzeit in Monaten 48

48
Monatsrate 130

140






Gesamt netto: 6.439

6.919












Kalkulation der Euroweb laut Vortrag vor Gericht










1) Beginn des Vertragsverhältnisses










Vertriebskosten 1x 1812,19 1.812,19
1 x 1980 1.980,00
EDV-Erfassung 1 x 169,17 169,17
1 x 157 157,00
Domainrecherche/-einrichtung usw. 1 x 140,37 140,37
1 x 124 124,00






2) Erstellung der Webseite




Webtermin 1 x 276,47 276,47
1 x 243 243,00
Erstellung der Webseite 1 x 1367,12 1.367,12
1 x 1874 1.874,00






3) Laufende Kosten




Service Center 48 x 3,88 186,24
48 x 4,23 203,04
Support, Pflege, Hosting 48 x 5,32 255,36
48 x 4,78 229,44
Aktualisierungsservice 48 x 18,72 898,56
48 x 20,42 980,16






Summe Kosten
5.105,48

5.790,64
Rohgewinn:
1.333,52

1.128,36


(Alle Beträge in Euro und netto)

Nachgeschaut

Zuerst einmal wundert es mich, dass zwei gleiche Verträge, die im Abstand von gerade einmal 2 Monaten geschlossen wurden, so unterschiedlichen Kalkulationen unterliegen.

Der Glaubwürdigkeit der Euroweb, welche diese Kalkulationen den Gerichten vorlegte, verschafft dieses jedenfalls keine positive Förderung.

Auffallend ist jedoch das die Vertriebskosten in beiden Kalkulationen deutlich über denen für die Webseitenerstellung liegen. Damit sollte jedem, der von der Euroweb um einen Vertrag angegangen wird klar sein, dass er überwiegend für die enormen Kosten des Direktvertriebs zahlt - und dementsprechend weniger Leistung pro Euro bekommt als bei einer Firma, die ohne diese übermäßig teure Vertriebsform am Markt hantiert. Soweit zu den von der Euroweb im Geschäftsbericht 2011 bejammerten Billiganbietern, die Dumping betreiben würden.

Was auch auffällt, ist, dass anno 2010 noch laut einer der Kalkulationen bei Kosten von ca. 5100 Euro ca. 1300 Euro "Profit" gemacht wurden. Das sind über 25% Gewinnmarge - die natürlich auch die Preise treiben. Doch nun wird diese extrem hohe Marge aufgefressen:

Bekannt ist, dass beginnend 2004, anschwellend 2009 und seit 2011 Einiges an negativen Nachrichten über die Euroweb im Umlauf ist. Das ist auch bis heute der Fall. - Bericht: Morgenpost

Folgt man den Urteilen zahlreicher Gerichte so ist diese Berichterstattung gerechtfertigt und keineswegs verleumderisch - wie von der Euroweb und der angeschlossenen Kanzlei Berger Law LLP gerne auch in anonym geführten blogs kolportiert wird.

Das zu diesem Reigen auch die Berichterstattung der Kanzlei Berger Law LLP einzuordnen ist, der immer wieder versehentlich davon berichtet, dass die Euroweb tatsächlich betrügt oder gar abzockt ist eine Crux, denn selbstverständlich meint der Chef der Kanzlei Philipp Berger, er betreibe für die Mandantin positive "Ligitation PR". Vermutlich hat niemand von der Euroweb oder in der Berger Law LLP die geistigen Möglichkeiten um zu begreifen, was der Herr Philipp Berger tatsächlich verbreitet und wie sehr dessen öffentliches Blöken dem Unternehmen schadet - bei einer vernünftigen Betrachtungsweise und ohne eine Sichtweise, die das gar garstige Unterstellen krimineller Handlungen beinhaltet, wäre der doch schon längst "weg von Fenster".

Es braucht laut der obigen Kalkulation nicht viel, und die Außendienste laufen sich - kostenverursachend - "die Hacken ab". Konkret: Ein Anstieg der Vertriebskosten - und auf Grund der negativen Berichterstattung ist genau das auch eingetreten -  frisst die Gewinnmarge. Die Euroweb gibt selbst an, zwischen Februar 2010 und April 2010 seien die Vertriebskosten für den selben Vertragstyp um 170 Euro gestiegen und wird sich nicht selbst der Lüge vor dem Gericht bezichtigen wollen. Das machen andere, so z.b. ich, schon oft genug. Diesen Anstieg in dieser Geschwindigkeit weiter gedacht - und man kann sich ausrechnen, dass und seit wann die Euroweb durch die auf Grund des äußert schlechten Leumunds gestiegenen Vertriebskosten die Miesen machte. Der Anstieg kann auch nicht an einer gestiegenen Vertriebsprovision für die Mitarbeiter liegen. Ich habe einen solchen Vertrag vorliegen.

Vermutlich sind die Vertriebskosten seit dem Jahr 2010 inzwischen so weit gestiegen, dass der Gewinn nicht nur "nihiliert" wurde, sondern zu einem stattlichen Verlust pro Vertrag mutierte. Das alles bedeutet aber auch, dass dem Absenken der Gewinne eine gewisse Nachhaltigkeit zuzusprechen ist.

Ich bezweifle ernsthaft das, wie die Euroweb im Verlustbericht 2011 (sehr hoffnungsfroh und um die eigene Kreditwürdigkeit zu bejahen) als Vorschau darstellte, die selbe anno 2012 wieder schwarze Zahlen schrieb und vermute das die Verluste sich sogar ordentlich ausgeweitet haben. Einen Beitrag dazu dürften just die teuren und riskanten kurzfristigen Kredite leisten, mit denen die offenbar nicht gerade kleinen "Liquiditätsengpässe" nach der Entnahme eines Millionenbetrages aus der Kasse durch die Eigentümer bekämpft wurden.

Ich bin jetzt gerade auch im Zusammenhang mit den Kapitalentnahmen gespannt, mit welchem Produkt die Herren Christoph Preuß und Daniel Fratzscher als nächstes "ausgewählte Referenzkunden" "beunglücken" lassen.

Doch nicht etwa wieder mit Alarmanlagen?

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hoffen wir das sich diese Unternehmensgruppe bald hinter Unister und der Frankfurter S&K Immobilien einreiht.

. hat gesagt…

Die MEG AG nicht vergessen. Die waren auch

"bis zur Pleite erfolgreich".

Anonym hat gesagt…

Oki die kannte ich bis eben noch gar nicht!

Beste Grüße und schönes Wochenende

Anonym hat gesagt…

"Ein Insider aus der Südfinanz berichtet, warum Nerb wohl derzeit nicht zahlen kann. Hintergrund scheint die Pleite der Vertriebs-Firma MEG."

Quelle:
http://www.wochenblatt.de/nachrichten/regensburg/regionales/Ermittlungen-gegen-Suedfinanz-Chef;art1172,40953

siehe auch:
http://inside-megadownloads.blogspot.de/2011/07/klp-group-martin-kraeter-luftnummer.html?showComment=1355248213866#c6948264601752650535

Anonym hat gesagt…

"G*** war bereits am Abend zuvor nach Kassel gereist und traf sich mit Freunden im Kaskadenrestaurant. Gegenüber dem EXTRA TIP berichtete er, dass er einen Sponsor gefunden habe, der ihm drei Millionen zur Verfügung stellt, damit er die Forderungen seiner Gläubiger und sein restliches Strafgeld aus dem Fall der Steuerhinterziehung bezahlen kann. Laut Gerüchten aus der Versicherungsbranche soll es sich um die Südfinanz als Sponsor handeln. Das wollte G*** aber nicht bestätigen. Genauere Angaben zu seinen Zukunftsplänen wollte er ebenfalls nicht machen. Der 31-Jährige teilte aber mit, dass er demnächst in die Nähe von München ziehen wolle."

Quelle:
http://kreisanzeiger-online.de/2010/04/23/2-500-euro-geldstrafe-fuer-goeker/

Anonym hat gesagt…

"6. Waren Sie jemals tätig für MEG AG /Südfinanz AG bzw. UNITIS?
ja nein
wenn ja für wen?
und in welcher Position?
wenn ja: bitte aktuelles Führungszeugnis beilegen"

Quelle (PDF):
http://www.fondsfinanz.de/services/anbindung/direktanbindung/unterlagen?file=%2FBBKK%20%28Consal%29/Fragebogen%20BBKK.pdf

Anonym hat gesagt…

"Der wegen millionenschwerer Betrügereien rund um die Vermittlung von privaten Krankenversicherungen mit internationalem Haftbefehl gesuchte Mehmet E. G*** (**) orientiert sich um und will zukünftig Internet-Nutzern auf die Nerven gehen."

Quelle:
http://winfuture.de/news,76111.html

Kommentar veröffentlichen