18.12.2013

Was die Euroweb wirklich leistet ... ist Bullshit

Figur 1: (Technische Details)
Schon jetzt erfreut es mich mit geradezu diebischer Freude Behauptungen der Euroweb zu entkräften. Mein beliebtestes Spielzeug hierfür ist die Webseite derjenigen Anwaltskanzlei, deren Anwälte mir dadurch aufgefallen sind, dass diese a) ganz bewusst für die Euroweb logen, b) Zeugen der Euroweb zur Falschaussage anstifteten und c) Gegner der Euroweb öffentlich herab würdigen - was ganz besonders asozial und auch strafbar ist.

Auf kerndeutsch: Ich nehme gerne die Webseite einer Hand voll "zumindest moralischer Arschlöcher" als Objekte für meine technischen Untersuchungen.

Die erste vorsätzlich unwahre Behauptung der Euroweb ist die, dass die Server der Euroweb die Verfügbarkeit der Systeme, (schnelle) Reaktionszeiten und hohe Flexibilität garantieren.

Der Abruf der Webseite von der URL

http://www.buchholz-kollegen.de/anwaelte/

dauert das Laden der Webseite über 10 Sekunden. Innerhalb dieser Zeit starte ich einen kompletten Ubuntu-oder Debian-Server und liefere dann außerdem noch die Webseite aus.
Ich zitiere die Karin Luters von der Euroweb
"In Sachen Design, Auswahl der Inhalte und Benutzerfreundlichkeit lassen viele Webseiten zu wünschen übrig."
und
"Innerhalb von drei Sekunden muss der Benutzer erkennen können, worum es auf der Website geht."
(Quelle: http://www.euroweb.de/blog/benutzerfreundliche-website-5-tipps)

Also: Wie bitte soll denn der Besucher der Webseite der Referenzkunden  Andreas Buchholz und Philipp Berger (Liste in der Reihenfolge der mutmaßlichen aktuellen Machtverhältnisse) nach 3 Sekunden die wesentlichen Inhalte sehen können - wenn die Seite nach mehr als 10 Sekunden überhaupt erst geladen ist?

Ich komme also zu dem Schluss: "In Sachen Benutzerfreundlichkeit lassen viele Webseiten der Euroweb zu wünschen übrig" - denn das ist ja längst nicht das einzige Vorkommnis der "schnecklich-langsamen Art".  Doch die Euroweb kann oder will das nicht reparieren denn dieser schon unangenehm hochpreisige Anbieter hostet äußerst billig in Bulgarien und zwar mit einer äußerst dürftigen Technik - welche ich Dank einer kleinen Schützenhilfe aus Bulgarien weit besser und weit detaillierter kenne als der Euroweb das lieb sein dürfte.

(Diesen Satz bitte an die Euroweb-Geschäftsführer und den Anwalt übermitteln, der die Euroweb am 17. Juni 2014 vor dem OLG Düsselsorf vertreten wird: Die Lügner können schon jetzt mal überlegen, ob die a) weiterhin die große Fresse schwingen, b) das grußlige Resultat meiner Nachforschungen und c) die grobe Differenz zu deren Behaupten in einem öffentlichen Urteil nachlesen wollen.)

Die zweite vorsätzlich unwahre Behauptung der Euroweb ist die, dass "Spezialisten" die Webseiten erstellen und für deren Abrufbarkeit sorgen.

So fällt zum Beispiel in Figur 1 auf, dass der Abruf der Datei von der URL

http://cms.euroweb.de/common/css/ajax.css

recht zügig zu

https://cms.euroweb.de/common/css/ajax.css

umgeleitet wird.  Das ist dennoch schon grober Unsinn, denn die aufrufende Ressource ("Referer") ist nicht mit dem verschlüsseltem HTTPS-Protokoll geladen worden. Es gibt keinerlei mehr an Sicherheit - nur eine sinnlose Verlängerung der Ladedauer.

Doch es geht noch gröber

Figur 2: (Technische Details)

Die Datei http[s]://cms.euroweb.de/common/css/ajax.css könnte man zu einer einer einzigen Zeile zusammenfassen:

#loading_screen{display:none;}

Der Rest wird nicht beachtet, weil wenn etwas nicht angezeigt wird, dann wird auch kein Platz in der Webseite reserviert.

Geliefert (und verarbeitet) werden aber insgesamt 220 Zeilen, denn auf die oben sichtbaren 9 Zeilen folgen 221 Zeilen, die entweder leer sind oder aber als Kommentar abgeschaltet sind. In einer produktiven Webseite haben solche Kommentarorgien nichts verloren - doch die Euroweb wirbt vorsätzlich unwahr mit:

"Qualität

Nach der Umsetzung Ihrer Website durch einen Programmierer wird Ihre Website für den Start vorbereitet und noch einmal nach Ihren Vorstellungen angepasst, bis Ihr Internetauftritt sich genau so präsentiert, wie Sie es sich vorstellen."
Das eine Webseite ohne derartigen groben Overhead und also schnell geladen wird, das wird man wohl als Vorstellung seitens eines Kunden voraussetzen. Denn nur das erfüllt die allgemeinen Vorstellungen von einer ordnungsgemäßen Leistung - zu der ja laut "Systemvertrag" auch das Hosting gehört.

Zur Performance:

30 Byte wären erforderlich, geliefert werden 1,2 Kilobyte. 97,5% der ausgelieferten Daten sind also "Müll". Und der wird dann noch so aufwendig wie sinnlos verschlüsselt und dann aus einem Serverrack im fernen Bulgarien und mit einer bedenklich langsamen und instabilen Anbindung geliefert.

Mehr Sicherheit? Pustekuchen!

Auch auf ein mehr an Sicherheit kann sich die Euroweb nicht berufen, denn die verschlüsselt übertragene Datei wird auf eine ursprüngliche Nachfrage nach der unverschlüsselten Übertragung hin gesendet. Würde hier bei einem Man-in-the-Middle-Angriff der vom Angreifer beherrschte Server sofort mit der CSS-Datei antworten (statt die Umleitung zu veranlassen), dann würde der Browser die auch unverschlüsselt gesendete Seite kommentarlos nehmen.

Was ich bei der technischen Betrachtung der Webseite der "Superreferenzkunden" Andreas Buchholz und Philipp Berger sah, das nenne ich mal "Dreckmist". Die Euroweb erhält einen Preis:

The golden Bullshit

Den "goldenen Bullshit" nämlich. Und den hat sich die Euroweb (un)redlich verdient.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

...Anwalt übermitteln, der die Euroweb am 17. Juni 2017 vor dem OLG Düsseldorf vertreten wird...

Findet der Prozess wirklich erst 3,5 Jahren statt oder hat sich hier der Fehlerteufel eingeschlichen?

Anonym hat gesagt…

Da gzip komprimiert wird, spielen die Leerzeichen keine grosse Rolle. Die Umleitung ist allerdings wirklich Blödsinn.

Problembärdompteur I. hat gesagt…

"Seit Oktober 2013 leitet Herr Rechtsanwalt Philipp Berger nunmehr die Frankfurter Zweigniederlassung der Kanzlei Buchholz & Kollegen im visionär gestalteten Tower 185, 60185 Frankfurt (XIV Stock)".

Das hört sich an wie, der Herr Berger hat ein ganz besonders schickes Zweigniederlassungsleiterbüro in einem ganz besonderen Gebäude.

Möglicherweise steckt dahinter aber auch nur, gut, daß wir den los sind.
Und wenn er tatsächlich mal gebraucht wird, kann er ja in dieses Mietböro mit Mitschränken, Mietstühlen, Miettischen, Mietaktienwänden fahren.

Meist ist das ja so, daß die Klappe am weitesten aufgerissen wird, wenn am wenigsten dahinter steckt.

Anonym hat gesagt…

Das ist ja fast schon sittenwidrig:
http://euroweb-jobs.com/job/design/mediengestaltermediengestalterin-digital-und-print-berlin

bereit sein, vor deiner Ausbildung ein bezahltes Praktikum (EUR 250,00 monatlich ...

nur 250 Euro?

Achja, kann sein, dass per JavaScript das Element #loading_screen eventuell irgendwo ein- und ausgeblendet werden soll?
Ansonsten stimmten ja dort die anderen Werte.

Bei den anderen Punkten stimme ich Ihnen vollkommen zu.

. hat gesagt…

"Findet der Prozess wirklich erst 3,5 Jahren statt oder hat sich hier der Fehlerteufel eingeschlichen?"

Danke, korrigiert. Der Termin ist der 17.6.2014.

"im visionär gestalteten Tower 185, 60185 Frankfurt (XIV Stock)"

Den Satz in einer Beurteilung und er könnte dagegen klagen, weil mit der positiven Herausstellung des Gebäudes als "visionär" dargestellt wird, dass der Philipp Berger gerade nicht visionär sei. Die Buchholz und Kollegen führen "Arbeitsrecht" in der Liste der Tätigkeitsgebiete.

Da sollten die das doch eigentlich wissen ...

"bereit sein, vor deiner Ausbildung ein bezahltes Praktikum (EUR 250,00 monatlich ..."

Das ist der Input. Den fälligen Output beschreibe ich dann mit geradezu diebischem Vergnügen.

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